Nun liegen bereits 14 Tage des Teil-Lockdowns hinter uns. Eine Zeit mit reduzierten privaten Kontakten, um die drastisch steigenden Infektionszahlen in den Griff zu bekommen. Anders als beim ersten Lockdown im Frühjahr sind Schulen und Kindergärten nicht geschlossen, in den Fabriken wird die Produktion nicht heruntergefahren und auch Autohäuser und Zulassungsstellen sind geöffnet, denn nach dem Stop im Frühjahr wurden entscheidende Gesundheitsvorkehrungen getroffen.
Trotzdem ist uns sicher allen klar, dass uns da ein harter Winter bevorsteht, dessen Auswirkungen im privaten und gesellschaftlichen Bereich mit der Einhaltung von Abstands- und Hygieneregelungen jedes Einzelnen von uns steht und fällt.
Wurden im Zuge des ersten Lockdowns Rufe nach einer De-Globalisierung von Lieferketten laut, ist das Meiste davon inzwischen im Sande verlaufen. Dennoch wird der Ton zwischen Autobauern und Zulieferern rauer. Schon in wirtschaftlich gesunden Zeiten wurde um jeden Cent bei Bauteilen gefeilscht. Inzwischen hat der Preisdruck neue Dimensionen angenommen.
Aber kann es wirklich so weitergehen? Klar ist: Es ist eine enorme Aufgabe für Hersteller und große Zulieferer in diesen unsicheren Zeiten ihre Lieferkette stabil zu halten. Dabei sind 3 entscheidende Bereiche besonders im Auge zu behalten. Wie zuverlässig arbeitet der Zulieferer? Wie ist die Qualität der Teile? Wie stabil ist die politische und gesundheitliche Lage im Land?
Gerade für uns Zulieferer ist daher eine intensive und auf gegenseitiges Vertrauen basierende Zusammenarbeit entscheidend, wenn man trotz Kostendruck die Zukunft des Automobils mitgestalten möchte. Eine starke Kundenbeziehung kann das entscheidende Zünglein an der Waage sein, wenn man sich im globalen Konkurrenzkampf behaupten muss. Daher freut es uns besonders, dass wir mit der Entwicklung von 3 Heckspoilern (Rückwandtürspoilern) betraut wurden und zwar für ein Fahrzeug mit einem normalen Verbrennungsmotor, für die leistungsgesteigerte Variante und natürlich auch für das E-Modell.
Geht man nun davon aus, dass die Entscheidung für uns nicht nur damit zusammenhängt, dass wir als deutsches Unternehmen in einem sehr stabilen Umfeld operieren, dann darf man doch stolz sein, wenn die eigene Arbeit als qualitativ hochwertig und zuverlässig bewertet wird.
Denn dafür brenne ich seit über 35 Jahren – jeden Tag.
Ihr Andreas Seydell